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RAJA

Das Märchenwunderland Indien ist nicht nur bei Softwareentwicklung heißer Trendtip, sondern auch bei Spieleautoren beliebt. Und so haben sich auch die Erfolgsautoren Wolfgang Kramer und Michael Kießling von diesem Hintergrund inspirieren lassen. "Raja" nennt sich das raffinierte Taktikspiel, für das sie sich diesmal mit dem relativ neuen Verlag Phalanx zusammengetan haben.
Auf dem Spielplan (bewährte Vowinkel-Graphik) sehen wir die mit Straßen verbundenen sieben großen Städte Nordindiens. Zwischen denen reist der hochwürdige Maharaja umher und begutachtet einmal pro Runde, was die Spieler als seine Baumeister an Häusern und Palästen ins jeweilige Stadtbild gestellt haben. Diese Bewertungen des Herrschers (streng objektiv nach klaren Punktekriterien) bedeuten bares Geld für die erfolgreichsten Architekten. Wobei dieses Geld kein Spielziel an sich ist, sondern den Spielern ermöglichen soll, möglichst schnell die sieben Paläste in ihrer Farbe zu erbauen. Und Paläste sind teuer, da muß man sich schon was einfallen lassen ...
Eigentlich sind die Regeln einfach und schnell erklärt: Pro Runde darf jeder Spieler genau zwei Aktionen durchführen, die er geheim vorher auswählen muß. Ganz simple Aktionen: Häuser bauen, Paläste bauen, Wegeposten auf den die Städte verbindenden Straßen besetzen, Nachschub an Geld und Häusern organisieren. Oder aber ein wenig an der Reihenfolge manipulieren, in der der Maharaja die nächsten Städte bewerten wird. Das kann dann zu ganz interessanten Nebeneffekten führen. Oder aber sie nehmen sich einen neuen Vertrauten: Das sind Personenkärtchen, die einerseits die Spielerreihenfolge festlegen, andererseits aber kleine Vorteile gewähren, z. B. billiger zu bauen. Und da wirds dann wirklich spannend. Einerseits addieren sich bei kluger Anwendung diese kleinen Vorteile ganz erstaunlich. Wie auch die Wegegelder, die man je nach Verteilung der Wegeposten zahlen muß oder kassieren darf, wenn man mit seinem Architekten zwischen den Städten umherreist. Andererseits kann sich durch die veränderte Spielerreihenfolge die Planung der nachfolgenden Spieler erheblich ändern!
In Summe bringt die Kombination dieser eigentlich überschaubaren und einfachen Regeln eine verblüffende Vielfalt an taktischen Möglichkeiten. Obwohl bei der ersten Partie der Startspieler noch so überlegen erscheint, verfliegt dieser Eindruck bei näherem Hinsehen schnell und die Partie bleibt bis zum Schluß offen und spannend. Man kann Raja auch zu zweit spielen, aber dann wirkt es eher wie eine Schach-Variante, das ist dann Geschmackssache. Aber mit mehreren Spielern ergänzen sich geschickte Vorplanung und taktische Flexibilität sehr gut. Ein flottes Spiel, das jederzeit zu einer weiteren Partie verführt. (ra)

Raja - Strategiespiel von Wolfgang Kramer und Michael Kießling (Phalanx) - 2-5 Spieler - ab 10 Jahren

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